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Montag, 14. März 2016

...bis auf’s letzte Hemd


Ich bin wütend. Wütend darauf, ständig die Faust im Sack zu machen. AKWs zum Beispiel. TTIP zum Beispiel. Lehrplan 21 ein anderes. Es nervt, die Atompolitik, die Wirtschaftspolitik - die eigentlich in der Schweiz gar nicht stattfindet, weil der zuständige Bundesrat Schneider-en-panne ein ausgesprochener Vertreter der Ideologie des staatlichen Nichthandels zum Opfer gefallen ist - und die Bildungspolitik. Die nervt auch. Diskussionen hinter Kulissen, wo man hinschaut. Das hat System und leider Tradition.

Damit wir es nicht merken, lässt man die Hampelmänner tanzen, die Ratten anziehen und jagt auf schwarze Schafe machen. Es ist nicht absehbar, dass es jemals anders wird. Weil die Besitzer unseres Landes kein Interesse dran haben, dass es anders wird. Die Besitzer dieses Landes sind jene, die am Geldhebel sitzen und uns nach belieben mal in die eine Richtung und dann in die andere treiben. Das wird sich nie ändern, also seid zufrieden mit dem was ihr habt. Daran ändert sich auch nach dem Volksaufstand gegen die DSI der SVP nichts. Selbst wenn wir weitere Volksaufstände gegen die konservative Revolution von Blochers Gnade und Millionen organisieren können. All das sind nur Spielformen des Geldes. Macht euch nichts vor. Es sind die Vermögenden die entscheiden, nicht einmal die PolitikerInnen.
Davon zeugt aktuell das Scheitern der unsäglichen bürgerlichen Energiepolitik der Schweiz. Eine Politik gegen jede betriebswirtschaftliche Vernunft ist gescheitert. Die Millionensaläre und Verwaltungsmandate sind Geschichte, jetzt droht der Griff in die Staatsschatullen. Das Muster der Grossbankenrettung soll nun auf die Stromkonzerne angewandt werden. Noch vor Jahresfrist wurde BR Leuthard ausgebuht, weil sie in einer ganzen Generation die AKWs abschalten wollte. Jetzt droht der Bankrott noch ehe die Generation geboren wurde. Einmal mehr sind die Privatisierer und Neoliberalen am Ende. Die Handlanger des Geldes sind erneut gescheitert. Und was geschieht? Der Staat soll es richten. Der Griff an unsere Steuergelder wird vorbereitet. Die Zeche bezahlt das leichtgläubige Volk, wir, nicht die Vermögenden, die ihr vermögen scheffeln in “guten Zeiten” der Stromproduktion. Und was ist die Rolle der PolitikerInnen? Sie geben uns vor wir hätten eine Wahl. Direkte Demokratie bestenfalls zur Unterhaltung der Massen. Die wirklichen Entscheidungen fallen hinter den dichten Vorhängen der Teppichetagen. Du, Stimmbürgerin und Stimmbürger hast keine Wahl.

Bruno Buchers Foto.
Titel in einer UBS-Broschüre zum Thema vorzeitige Pensionierung
Du hast Besitzer, die besitzen dich. Die besitzen alles, die besitzen die wichtigsten Grundstücke, sie kontrollieren die wichtigsten Unternehmen. Es ist nicht der Bundesrat, die Parlamente oder die Gemeinden und Kantone. Besitzen Kantone AKWs, Wasserwerke oder Stromverteiler, dann sitzen Vertreter der Besitzenden in den Verwaltungsräten. Und dieselben Besitzer besitzen die Medienunternehmen und kontrollieren die Informationen die wir erhalten oder eben nicht erhalten. Sie trimmen die Medien auf Profit und nicht auf Aufklärung. Sie betreiben im grossen Stil Brot und Spiele. Nur die SRG, ist dem Service Public verpflichtet. Darum wird sie per Kampagnen gescholten und geschliffen soll sie werden. Merkt ihr, wie sie euch an den Eier haben? Die geben Millionen aus, um in Bern Lobbying zu betreiben. Nicht nur Blocher &Co. überschwemmt uns mit Millionen teuren Schäfchen-Kampagnen. Es sind die Besitzenden. Lobbying ist dazu da um zu erreichen was sie wollen. Die Bauern, die schon von Direktzahlungen leben, also ein staatlich garantiertes Grundeinkommen haben, wollen mehr. Noch bevor alle anderen auch ein Grundeinkommen erhalten. Auf welcher Seite stehen in dieser Frage die Bauern? In der laufenden Session haben sie sich gegen jede Vernunft durchgesetzt und folgen weiter dem Weg der Ballenbergisierung der Schweizer Nahrungsmittelversorgung. Röschti ist das Ziel, Röschti soll uns reichen! Ihr Lobbying funktioniert wie jenes der Besitzenden. Auch diese wollen mehr für sich und weniger für die anderen. Und damit das funktioniert, wollen sie Bürger, die nicht im Stande sind selber zu entscheiden. Darum gibt es den Wortführer Blocher, der sagt was zu entscheiden ist. Wenige müssen dann einen regelrechten Aufstand an der Urne organisieren, um das Schlimmste zu verhindern. Die wollen keine gut informierte und gut gebildete Massen, das nützt ihnen nichts, das hilft ihnen nichts, im Gegenteil, das bedroht ihre Pläne. Was sie wollen sind brave und folgsame Arbeitsbienen, die verlässlich die Maschinen bedienen und die Bürojobs ordentlich erledigen. Und das möglichst bei immer länger werdenden Arbeitszeiten und bei sinkenden Löhnen. Gewinne der Rationalisierung fliessen in die Taschen der Besitzenden und dienen nicht der Entlastung der Arbeitenden. Sie fliessen nicht in garantierte Grundeinkommen.

So wird der Mittelstand ausgehöhlt und die junge Generation in Praktika zu Hungerlöhnen ausgebeutet und daran gewöhnt, viel zu leisten und wenig zu verdienen. Und ja nie aufmucken ihr Jungen und Alten, um Himmelswillen kein Fleck auf euren weissen Westen! So sieht es heute aus.

Bruno Buchers Foto.
Gute Frage - falsche Antworten
Immerhin wurden in den letzten Jahrzehnten Milliarden in den Pensionskassen gespart und ein Volksvermögen wird aufgebaut. Das aber soll nun im Zuge der Pensionierung der Babyboomer-Generationen entsolidarisiert und definitiv den privaten Banken zugeführt werden. Mit anderen Worten: in die Taschen der Besitzenden. Schamlos! Wie das? Die wollen euer sauer verdientes Pensionskassenkapital! Die bereiten den grössten Abzockerraubzug der Geschichte der Schweizer Sozialversicherungen vor. Nehmt euch in Acht, ihr Babyboomer. Man hat euch schon immer belogen und ihr seid ihnen fast immer auf den Leim gekrochen. Siehe AKWs! Siehe Versprechen, dass ihr einmal nach dem Arbeitsprozess im selben Stil weiterleben könnt. (Können das die 50+ auch, die ihr ausgeschieden habt aus euren Fabriken, die ihr ins Ausland verschoben habt und immer noch verschiebt?) Jetzt droht euch der nächste Angriff auf euer Eingemachtes. Wie tun die das? Alles was an Massnahmen gegen die Altersarbeitslosigkeit ab 50+ geplant und möglich wäre, wird hintertrieben. Wer es wegen der planmässigen Verhetzung von erfahrenen Senioren nicht schafft bis zur ordentlichen Pensionierung, wird in die unfreiwillige Selbstständigkeit getrieben. Das führt in zu vielen Fällen zum Vorbezug von Pensionskassengeldern und dient der Sicherheit für Kreditvergaben. Ein Bombengeschäft für die Banken, die hier keine Nullprozent-Politik kennen. Wer es schafft bis nach 60, dem wird empfohlen in die vorzeitige Pensionierung zu gehen. Dabei natürlich die Pension als Ganzes zu beziehen und selbstverständlich am Paradeplatz anzulegen, auf dass sich das Ersparte in den letzten Lebensjahren wundersam vermehrt. Dass bei einem vorzeitigen Kapitalbezug auch die Versicherungsleistungen im Ernstfall gekürzt werden, wird selbstredend grosszügig verschwiegen. So treibt man ein ganze Generationen in die Altersarmut. Ein Skandal! Hütet euch vor Vertretern der Besitzenden, sie führen nichts Gutes im Schilde. Hütet euch vor dem Club der Besitzenden, denn wir, du und ich, gehören nicht dazu. Sie lassen uns nicht beitreten in diesen Club der Auserwählten. Lasst euch aufklären, seid keine Narren! Werdet klar und macht euch eure Gedanken und vernetzt euch mit euresgleichen. Nur starke Netze vermögen uns zu tragen im Fall!



Mittwoch, 1. Juli 2015

Des Schweizers Schweiz ist nicht die Schweiz des Schweizers

Oder anders ausgedrückt: Es gibt eine starke politische Kraft die so tut als ob sie die Deutungshoheit darüber haben, was ein Schweizer ist und schlimmer noch, was ein Schweizer zu denken hat, wenn er sich nicht dem Verdacht aussetzen will, dass er ein Landesverräter sein könnte.

Leider haben diese Reaktionäre eine gewisse Tradition. Nicht nur in der Schweiz, aber zunehmend besonders in der Schweiz.